Als Publikumsmagnet erwies sich der Tatort Kultur »Geheimbünde«: Über 100 interessierte Zuhörer erhielten im Keller der »Schlaraffia« Einblicke in die Welt von Freimaurern, Rosenkreuzern und Co.
Offenburg. Lästerer behaupten, das »Geheime« an Geheimbünden sei die beste Werbung. »Hier hat es geklappt«, witzelte Simon Moser am Mittwochabend bei der Ausgabe von Tatort Kultur. Der Kulturchef hatte zum Thema „Geheimbünde“ eingeladen – und prompt quoll der Gewölbekeller der Vereinigung »Schlaraffia« über. Mehr als 100 Personen wollten hören, was Freimaurer, Rosenkreuzer, Schlaraffen oder Soroptimistinnen über ihre Clubs zu sagen haben. Ehrlich an sich arbeiten »Wir sind im Internet vertreten, jeder kann uns finden«, sagte Till Neumann von der Bruderschaft der Freimaurer Pforzheim. So »geheim« sei sein Bund also nicht – zudem stehe er jedem offen, der ehrlich an sich und seiner Persönlichkeit arbeiten wolle. Diese Arbeit wird in den Maßen eines Steinmetzes unterteilt. Während die Logen in Großbritannien, USA oder Frankreich mehr Mitglieder und Bedeutung haben, gibt es bundesweit nur 16 000 Freimaurer. Meist Männer im fortgeschrittenen Alter. Die Welt ein bisschen besser machen möchten die Soroptimisten, ein Service-Club für Damen. Sie gehen von vornherein davon aus, dass ihre Mitglieder ein vorbildhaftes Leben führen. »Wir wollen aktive Frauen, sie sind bei uns richti«, so Marion Herrmann-Malecha, Präsidentin des Clubs. Die Damen engagieren sich in sozialen Projekten oder beim Sammeln von Geldern, die lokalen wie internationalen Projekten zugute kommen. Sofort »im Gespräch« sei man, wenn man eine andere Club-Dame treffe, so die Präsidentin; erkennen könne man sich an der Nadel. Die weiße »Roland-Nadel«ist das Erkennungszeichen der Schlaraffen. Weltweit existieren »Burgen« der in Prag gegründeten Organisation, und »überall spricht man Deutsch«, erklärt Ulrich Beyer von den Schlaraffen. Mitglied werden können nur Männer. »Aber die Frauen werden darüber informiert, womit sich ihre Männer montagsabends beschäftigen«, so Beyer. Und dann ist da noch das »Spiel«, wie es der Schlaraffe nennt: Kaum ist der Umhang um und das Holzschwert in der Hand, fühlt man sich in die Zeit der höfischen Kultur versetzt – und verhält sich entsprechend. Und: Bevor man zum Ritter wird, muss man seine Zeit als Knappe und Junker durchlaufen haben. Rituale stützen auch die Arbeit der Rosenkreuzer, die sich vom ägyptischen König Ramses herleiten: Daher stammen auch Kreuz und Rose im Logo. »Unser Motto heißt: Erkenne dich selbst«, sagte Thomas Matthey, Amorc-Rosenkreuzer aus Baden-Baden. Nicht ganz einverstanden waren die beiden Geheimbundsmitglieder mit dem Begriff der Esoterik, den der Religionswissenschaftler in die Diskussion einbrachte. Sie rechnen sich eher zur »Mystik« – etwa in Anlehnung an den Mysterienkult im alten Griechenland. Gut zwei Drittel der Bevölkerung nahmen daran teil – aber darüber zu reden war tabu. Darauf stand die Todesstrafe. Fremde Rituale Ganz so dramatisch ist es in den Logen freilich nicht. »Unser Grundsatz heißt Verschwiegenheit«, so Neumann. Schließlich gehe es bei den Treffen um sehr persönliche Dinge. Außenstehende bleiben auch deshalb draußen, weil ihnen die Rituale nichts sagen, sind sich die Insider einig. »Schon im Fernsehen werden beispielsweise Gottesdienste durch eine entsprechende Kameraeinstellung ins Lächerliche gezogen«, meint der evangelische Theologe Marco Frenschowski und zeigt Verständnis. Der Professor für Religionswissenschaft sieht einen Trend darin, sich mit Esoterik zu beschäftigen. Entsprechend ist sein Buch »Geheimbünde« innerhalb von zwei Jahren viermal aufgelegt worden und in allen Buchhandlungen erhältlich: »Das ist bei den rund 30 weiteren Büchern, die ich geschrieben habe, nicht so.« Angesprochen wurden auch geheime Gruppierungen mit negativen Absichten wie Mafia und Co; und natürlich vermutete der ein oder andere Zuhörer, dass die Illuminaten bis heute die Welt lenken.
AutorIn: Bettina Kühne
OFFENBURG (Badische Zeitung). Mit einem Benefizkonzert am Sonntag, 17. Januar, unterstützt der Serviceclub Soroptimist Offenburg-Ortenau das Projekt "Sprachcafé" im Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt. Von 11 Uhr an findet die Veranstaltung im Schillersaal des Schiller-Gymnasiums statt.
Aktuell bereiten sich Schülerinnen und Schüler der Musikschule für "Jugend musiziert" vor. Eine Woche vor dem Wettbewerb präsentieren einige ihre Wettbewerbsbeiträge. Mit einem Stück des Belgiers Charles A. de Bériot (1802 bis 1870) machen Marie Claire Hoferer mit ihrer Violine und ihr Bruder Max Hoferer am Klavier den Auftakt. Timon Schenk (Saxophon) und Maximilian Ruff (Klavier) tragen eine Serenade von Jules Auguste Demersseman (1833 bis 1866) vor. Stefanie Bühler spielt auf der Viola eine Solosonate von Paul Hindemith (1895 bis 1963). Die Sonate für Oboe und Klavier von Francis Poulenc (1899 bis 1963) ist Serge Prokofieff gewidmet. Constanze Haller (Oboe) wird am Klavier von Max Hoferer begleitet. Der deutsche Komponist Norbert Burgmüller (1810 bis 1836) schrieb das Duo für Klarinette und Klavier. Caroline Glatt (Violine) und Nicky Ciba (Klavier) interpretieren dieses Werk des erst in den 1980er Jahren wiederentdeckten Komponisten. Die "Chaconne", des Komponisten Tomaso Antonio Vitali (1663 bis 1745), eines der großartigsten Werke der Barockzeit, spielen an der Violine Ann-Sophie Wienke und am Klavier Manfred Kratzer. Das letzte Werk stammt von Felix Mendelsohn-Bartholdy (1809 bis 1847). Das Violinkonzert e-Moll wird von Tobias Wirthle (Violine) und Manfred Kratzer (Klavier) präsentiert. Die Leitung des Konzerts hat Peter Stöhr. Anschließend wird kostenfreie Bewirtung angeboten.