Flagge zeigen gegen Gewalt

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Frauen vor Gewalt schützen: Darum ging es am Samstag im Rahmen einer Aktion zum internationalen Tag gegen Gewalt. Das Frauennetzwerk Offenburg hisste zu diesem Anlass Flaggen, die noch einige Tage auf das sensible Thema aufmerksam machen sollen.

Zum heutigen internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen hat das Frauennetzwerk Offenburg am Samstag vor dem Rathaus drei »Flaggen gegen Gewalt an Frauen« gehisst. Inge Vogt-Goergens und Evelyn Krümmel vom Frauenhaus Ortenau begrüßten um 11 Uhr die Teilnehmer an der Aktion im Namen von Oberbürgermeisterin Edith Schreiner.

Seit 2001 wird der Gedenktag, der auf die in der Dominikanischen Republik ermordeten Mirabal-Schwestern zurückgeht, in zahlreichen deutschen Städten begangen. Gewalt sei »kein Schicksal, sondern ein gesellschaftliches Problem«, so die grundsätzliche Überzeugung. Das bedeute auch, dass die Gesellschaft aktiv etwas dagegen unternehmen kann. Kinder, die Gewalt erleben, seien die Betroffenen von morgen,  betonten die Organisatorinnen – wobei zumeist die Jungen Täter und die Mädchen Opfer würden.

Es kann jede treffen

Häusliche Gewalt sei für Frauen eine größere Gesundheitsgefahr »als Verkehrsunfälle und Krebs zusammen«, und zwar weltweit und unabhängig von Alter, Herkunft, Bildung, Rasse oder sonstigen Merkmalen. Ein Zufluchtsort, an dem Frauen und Kinder den Kreislauf der Gewalt unterbrechen können, ist das Frauenhaus, das in den 30 Jahren seines Bestehens schon 1500 Frauen und ihren Kindern Schutz bieten konnte. Aber allein in diesem Jahr mussten 103 Frauen mangels Platz abgewiesen werden. Dies zeige, dass ein Ausbau des Hilfesystems dringend erforderlich sei, vor allem durch die Bereitstellung neuer Mittel. Denn die gesellschaftlichen Folgekosten der häuslichen Gewalt, die sich in lebenslangen Problemen unter anderem mit der Gesundheit zeigen, gingen in die Milliarden.

Im Rahmen des Frauennetzwerks arbeiten das Frauenhaus, der Verein »Aufschrei«, das St.-Ursulaheim, die Soroptimisten, der ASF, die IG-Metall-Frauen, Amnesty International und die Grünen zusammen.

Inge Vogt-Goergens freute sich, dass die Passanten, die gebeten werden, den Satz »Frei von häuslicher Gewalt leben heißt für mich…« zu vervollständigen, »erstaunlich offen« reagierten. Normalerweise sei es schwer, Menschen für dieses heikle Thema zu sensibilisieren. »Gerecht sein«, »die Gefühle des anderen akzeptieren«, »ohne Angst und Sorge leben«, dies seien einige der Ergänzungen, die an einer Schauwand gesammelt wurden.

Paul Baumann aus Hofweier kennt die verheerenden Folgen häuslicher Gewalt aus seiner früheren beruflichen Tätigkeit als Polizist. Zeitweise sei in Stuttgart, wo er arbeitete, die Hälfte der Einsätze auf das Konto häuslicher Gewalt gegangen.

HINWEIS:

Die Flaggen werden bis zum 10. Dezember dem Internationalen Tag der Menschenrechte, vor dem Offenburger Rathaus hängen.

AutorIn: Regina Heilig

Buch zu Ehren von Jutta Spinner

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Der Stiftungsrat der Offenburger Kulturstiftung legte die Förderprojekte für 2014 fest: Zwei Buchprojekte werden unterstützt, ebenso ein Filmprojekt, das Jugendliche zum Lesen animieren soll. Zudem stehen Gelder zur Denkmalpflege bereit.

Die Offenburger Kulturstiftung nennt rund 660 000 Euro als Kapital ihr Eigen; daraus werden 2014 rund 20 000 Euro an Zinserträgen erwartet. Ausgeben will die Stiftung davon rund 17 000 Euro. Das werde so konzipiert, damit »noch etwas Luft bleibt«, wie es Christoph Jopen vom Stiftungsrat ausdrückte. In welche Projekte das Geld fließen soll, erläuterten Jopen, Wolfgang Gall und Gerlinde Brandenburger-Eisele  den Mitgliedern am Dienstagabend im Saal des Ritterhausmuseums.

Mit 2500 Euro wird ein deutsch-französisches Projekt bedacht, in dessen Rahmen Ortenauerinnen und Elässerinnen aus ihren alten Kleidern ein großes Kleid für »Europa« nähen. Dieses wird dann auf der Paserelle gezeigt, bevor es dem Europa-Parlament gestiftet wird. Bei den Gesamtkosten von 11 600 Euro finanzieren auch die Soroptimisten (3000 Euro) und die Bundesstiftung (6100 Euro) mit.

Zwei Buchprojekte fördert die Kulturstiftung im kommenden Jahr auch: Die Offenburger Journalistin Jutta Bissinger erhält 1000 Euro, damit sie ihr geplantes Buch realisieren kann. Die Autorin von »Um halb Fünf am Stadtbuckel« will sich früheren Geschäften in Offenburg widmen und recherchiert dazu auch im Stadtarchiv.

Zudem soll anlässlich einer Retrospektive in Kunstverein und in der Städtischen Galerie über die verstorbene Offenburger Künstlerin Jutta Spinner ein Buch herausgegeben werden. Die Offenburger Autorin Ute Dahmen verfasst eine Biografie. Dazu lädt sie Wegbegleiter, Künstlerfreunde und Angehörige der Künstlerin ein, ihre Sicht und ihre Erlebnisse mit Jutta Spinner zu schildern. Die Kulturstiftung unterstützt die Entstehung der Monografie mit 3500 Euro.

Mit selbst produzierten Filmen will die VHS die Lesefreudigkeit bei Siebtklässlern fördern. Acht Klassen sollen profitieren, insgesamt sind Kosten von 31 000 Euro veranschlagt. Die Baden-Württemberg-Stiftung gibt 10 000 Euro, die Kulturstiftung 2500 Euro, das E-Werk fördert das Projekt, und Eigenmittel sollen auch aufgewendet werden.

Die gleiche Summe gibt es für den Kunstverein, der damit   »Kunst und Spiritualität« anstoßen möchte, bei dem sich Künstler mit unterschiedlichen Darstellungsformen mit dem Thema auseinandersetzen können.

Ein Stipendium wird die Kulturstiftung 2014 nicht vergeben. Aber es werden 5000 Euro für die Denkmalpflege bereitgestellt, obwohl es bisher keine konkreten Anfragen für Sanierungs- oder Pflegevorhaben gibt. Im laufenden Jahr wurde der Betrag nicht abgerufen – das Kreuz beim »Deutschen Michel« hat nach Einschätzung der Offenburger Denkmalpfleger keinen Sanierungsbedarf –, ebensowenig in 2012. Letztgenannter Betrag wurde mit dem weiteren Überschuss bereits dem Stiftungsvermögen zugeschlagen, das dadurch von 641 000 Euro auf 665 000 Euro angewachsen war.

AUFGELISTET

Erfolgreiche Projekte aus 2013

Die Kulturstiftung hatte die Transkription eines Urkundenbuches aus Heilig Kreuz mit 3000 Euro unterstützt. Die Ergebnisse werden in einem Vortrag vorgestellt.

Bereits 120 Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts, die in Offenburg aktiv sind oder waren, wurden für ein Künstlerverzeichnis zusammengetragen. Es entsteht eine Online-Datenbank.

»Pinkepanke«, ein Tanzprojekt der Kunstschule mit Schülern, findet seinen Abschluss mit der Aufführung am Samstag, 7. Dezember, 19 Uhr, in der Reithalle (4000 Euro).

Die viel beachtete Ausstellung »Hotel California« im Kunstverein war trinational gewesen (3000 Euro).

 

AutorIn: Bettina Kühne

Nachwuchs entdeckt kreative Ader

Lahrer Zeitung

Offenburg (red/fel). Orientalische Städte, Blicke ins Schlaraffenland und lustige Szenen aus dem Schulhofleben in Ton sind bis 13. Juni in der Flurgalerie der Offenburger Kunstschule zu sehen. Unter der Leitung von Almut von Koe- nen, Renate Kannen und Lucia Roser haben elf Viertklässler der Astrid-Lindgren- und der Konrad-Adenauer-Schule diese Arbeiten an 18 Nachmittagen angefertigt.

Im Rahmen des Projekts "Kinder-Kunst-Perspektiven" hatten die Soroptimistinnen des SI Clubs Offenburg-Ortenau den jungen Künstlern bereits zum dritten Mal ermöglicht, auf verschiedene Weise ihre schöpferischen Talente zu entfalten. "Über die Freude am künstlerischen Schaffen wollen wir Kreativität fördern, Selbstbewusstsein entwickeln, Stärken ausbauen und Perspektiven schaffen", sagte Ulrike Lambart, Clubpräsidentin von Soroptimist International Offenburg-Ortenau, bei der Ausstellungseröffnung.

SI Club Offenburg-Ortenau übernimmt Kosten für Kurse

Der Club übernimmt nicht nur die Kosten für die Kursnachmittage, sondern organisiert und finanziert auch die Hin- und Rückfahrt der Kinder per Bus durch den Arbeiter-Samariter-Bund.

Wie viel Freude ihnen das Projekt bereitet, schilderten drei Teilnehmerinnen in ihrer Rede: "Wir haben ganz verschiedene Erlebnisse gehabt, wir wünschten uns jeden Tag hier zu sein, wir haben so viele Dinge gelernt und neue Freunde gefunden. Am schönsten war es, zu zeichnen und mit Ton und Gips zu arbeiten."

Heinrich Bröckelmann bestärkte die Kinder in ihrer Erfahrung: Künstlerisches Schaffen könne auch in schwierigen Zeiten Ausgleich und Trost bieten. "Diese Entdeckungsreise durch die Kunst wird für euch eine lebenslange Bereicherung sein", sagte der Leiter der Kunstschule Offenburg.

Die Ausstellung in der Flurgalerie der Kunstschule Offenburg, Weingartenstraße 34b, ist noch bis Donnerstag, 13. Juni, von Montag bis Freitag, jeweils von 9.30 bis 19 Uhr zu sehen.

Gestalten als Ermutigung

Badische Zeitung

Der Fantasie freien Lauf lassen (Juni 2013)

Offenburger Tageblatt

Auf Spurensuche

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