Ein Film, gemacht von Schülerinnen: »Ich zeig Dir was« feierte Premiere im Offenburger »Forum«-Kino.
Vor Kurzem fand ein im vergangenen Schuljahr begonnenes Schülerinnenprojekt der Klosterschulen Offenburg seinen Abschluss. Der Film »Ich zeig Dir was«, der von der A10b des Klostergymnasiums gemeinsam mit der Straßburger Filmemacherin Kristina Förtsch und in Kooperation mit der Abschlussklasse der Astrid-Lindgren-Werkrealschule sowie der Organisation »Soroptimist International« realisiert worden war, wurde öffentlich vor einem mit über 100 Personen gut besetzten Kinosaal gezeigt.
Vor der Aufführung stellte, nach einem Grußwort des Direktors der Klosterschulen Wilfrid Arens, Elisabeth Reiher die Ziele ihrer Organisation »Soroptimist International« vor, die das Projekt finanziert hatte.
Der Film thematisiert die Vorstellung von Jugendlichen aus unterschiedlichsten Ländern in der Auseinandersetzung mit der Rolle von Frauen in Führungspositionen. Er greift Themen wie das »Rollenbild von Frauen in der Gesellschaft«, die »Metoo-Debatte« und die Perspektive von Mädchen angesichts der Grenzen der Gleichberechtigung der Geschlechter in Deutschland auf. Die anschließende Diskussion mit Frau Yildiz, Kristina Förtsch und Mutter Martina vom Kloster Unserer Lieben Frau, die alle im Film zu Wort kommen, wurde von den Klosterschülerinnen Jana Schwab und Lina Bagorda sehr souverän moderiert, die beide auch Leiterinnen des Projektes waren.
Diese Vorführung bildete auch den Abschluss einer Arbeit, die im zweiten Halbjahr der neunten Klasse im Gemeinschaftskunde-Unterricht begonnen hatte und von allen als sehr bereichernd empfunden wurde.
AutorIn: Heinz Schaufler
Schülerinnen des Offenburger Kloster-Gymnasiums, der Lindgren-Schule und Kristina Förtsch drehen einen Doku-Film
OFFENBURG. Gleichberechtigung in Beruf und Partnerschaft, weibliche Selbstbilder und Rollenerwartungen, Zweifel und Ziele von jungen Mädchen – viele Aspekte kommen zur Sprache in dem Film, den Schülerinnen der Klosterschule und der Astrid-Lindgren-Schule mit Unterstützung der Filmemacherin Kristina Förtsch gedreht haben. Jetzt wurde der Film im Offenburger Forum-Kino präsentiert.
In der anschließenden Diskussion wurde ein Halbsatz aus dem Interview mit Mutter Martina, Priorin der Augustiner Chorfrauen in Offenburg, mehrfach aufgegriffen. Die frühere Lehrerin hatte betont, dass Frauen durch ihre Haltung und ihr Auftreten Abgrenzung und Selbstbewusstsein signalisieren sollten. Mehrere Zuschauerinnen fragten nach, ob damit Frauen eine (Mit-)Schuld an übergriffigem Verhalten von Männern gegeben werden sollte, was Mutter Martina verneinte, aber dennoch auf ihrem Standpunkt beharrte: Die Körpersprache ist wichtig als äußeres Signal. Diese Erfahrung hat die aus der Türkei stammende Lahrer Anwältin Gülsen Yildiz auch schon gemacht, als sie bei einem beruflichen Termin in Ankara erst ernst genommen wurde, als sie die bequeme Reisebekleidung gegen das Business-Kostüm getauscht hatte. Gleichwohl betonte sie unter großem Beifall des Publikums: Egal wie eine Frau angezogen ist: "Nein heißt nein".
In dem etwa halbstündigen Film kommen viele Mädchen um die 15 Jahre zur Sprache, mit ihren Sorgen und Hoffnungen für die Zukunft. Es ist nicht zu erkennen, ob die jeweiligen Protagonistinnen Klosterschülerinnen (also Gymnasiastinnen) sind, oder die Astrid-Lindgren-Schule (eine Werkrealschule) besuchen.
Familie sei den meisten wichtig, ein guter Beruf, Selbstverwirklichung. Die jungen Mädchen haben dazu vier beruflich erfolgreiche Frauen interviewt: Neben Mutter Martina und Anwältin Yildiz kommen die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann und Melanie Dold, zur Entstehungszeit des Films IT-Spezialistin bei Burda, zu Wort. Diese berichten freimütig über die Stolpersteine in ihrer Karriere, über Rückschläge, aber vor allem auch darüber, dass Entschlusskraft und Durchhaltevermögen sie zum Erfolg geführt haben. Wichtig sei, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen – aber auch Unterstützung zulassen, betonte Kristina Förtsch.
Immer wieder werden die dokumentarischen Szenen durch kleine Unterbrechungen aufgelockert und auch Einblicke in die redaktionelle Arbeit des Filmteams gegeben. Leicht lässt sich nachvollziehen, wie sehr die Arbeit an diesem Film und die Auseinandersetzung mit dem Thema die Jugendlichen begleitet hat. Zustande gekommen ist das Projekt auf Anregung und durch die finanzielle Förderung des Vereins "Soroptimist Offenburg/Ortenau", der Teil eines weltweiten Netzwerks beruflich erfolgreicher Frauen ist. Dessen Präsidentin Elisabeth Reiher zeigte sich sehr angetan vom Ergebnis, genau wie Schulleiter Wilfried Arens und Lehrer Jorg Therstappen. Mit Professionalität moderierten die beiden Schülerinnen Lina Bagorda aus der A 10b und Schülersprecherin Jana Schwab die Filmpräsentation und die Diskussion im Anschluss. Chapeau.
AutorIn: Juliana Eiland-Jung
Offenburger Schülerinnen drehten Doku-Film über die Rolle der Frau /Kultusministerin interviewt.
Schülerinnen der Klosterschulen und der Astrid-Lindgren-Werkrealschule haben sich erfolgreich als DokuFilmerinnen versucht: Ihr Film »Ich zeig dir was« feiert am Sonntag, 14. Juli, im »Forum«- Kino Premiere.
Offenburg. Schülerinnen der Klasse 10b des Aufbaugymnasiums der Klosterschulen Offenburg haben gemeinsam mit der Abschlussklasse der Astrid-Lindgren-Werkrealschule einen Film erstellt. Das Konzept wurde im Gemeinschaftskundeunterricht der A10b zusammen mit ihrem Klassenlehrer Jorg Therstappen erarbeitet. Fachliche Unterstützung kam auch von der Straßburger Filmemacherin Kristina Förtsch. Die Organisation »Soroptimist International«, so etwas wie ein weiblicher Rotary-Club, ermöglichte mit materieller Unterstützung dieses Projekt.
Worum geht es? Leitidee für den Film war, dass jugendliche Mädchen aus dem Raum Offenburg, mit und ohne Migrationshintergrund, über ihre eigenen Vorstellungen über ihre Stellung später als Frau in der Gesellschaft sprechen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede thematisieren. Die Eigendynamik des Projektes sorgte dann dafür, dass sich sehr bald Schwerpunkte herausbildeten, die eigentlich allen Jugendlichen gemeinsam waren: Rollenbilder in der Gesellschaft, Erfahrungen von Frauen in Führungspositionen sowie in frauenuntypischen Berufen, die »me too«-Debatte, Fragen um Selbstsicherheit und Selbstzweifel geben dem Film eine aussagekräftige Tiefendimension. Die verschiedensten Persönlichkeiten kommen in Interviews zu Wort, so zum Beispiel die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann oder die Priorin der AugustinerChorfrauen in Offenburg, Mutter Martina Merkle.
Kristina Förtsch aus Straßburg gab Profi-Tipps hinsichtlich Kameraführung, Ton- und Schnitttechnik, wodurch dieses Filmprojekt auch gelingen konnte. Die verantwortlichen Regisseurinnen auf Schülerinnenseite waren Lina Bagorda aus der A10b und Jana Schwab, die Schülersprecherin des Klostergymnasiums, die beide auch für die umfangreiche Planung und Organisation verantwortlich zeichnen.
Die Uraufführung des Films für die Öffentlichkeit findet am Sonntag, 14. Juli, um 13 Uhr im Offenburger »Forum«-Kino statt. Mit einigen Mitgliedern der Film-Crew ist anschließend eine Diskussion möglich. Der Kartenvorverkauf ist bereits über die Homepage des Kinos möglich.
AutorIn: Heinz Schaufler
Kleid-Skulptur jetzt in Bonn.
OFFENBURG. Wo ist eigentlich "la robe" geblieben, das drei Meter lange Kunstwerk, das von einer deutsch-französischen Gruppe von Frauen aus 18 weiblichen Kleidungsstücken "mit Geschichte" gestaltet wurde? Es war entstanden als Projekt der Kunstschule Offenburg und des Clubs Soroptimist International (SI) Offenburg-Ortenau zum Internationalen Frauentag 2014 und zum 50-jährigen Bestehen des Elysée-Vertrags. Zuletzt war die Kleid-Skulptur im Offenburger Salmen ausgestellt, wanderte dann ins Magazin. Schade, dachten sich die Frauen vom SI und beschlossen, "la robe" dem Bonner Frauenmuseum zu stiften.
In einem feierlichen Akt in Anwesenheit von Offiziellen der Stadt Bonn, überreichte eine Delegation aus deutschen und französischen Soroptimistinnen zum diesjährigen Weltfrauentag das Kunstwerk an das erste deutsche Frauenmuseum. Die derzeitige SI-Präsidentin, Elisabeth Reiher, sprach dort vor zahlreichen angereisten Frauen und stellte die Idee des deutsch-französischen Freundschaftskleids vor. Sie bezeichnete es als "ein Gewand, das Geschichte atmet und Geschichten in sich trägt", und dazu überreichte sie 80 Kataloge, in denen die Geschichten der 18 Kleidungsstücke aufgezeichnet sind. "La robe" steht für Frauenleben gestern und heute, in verschiedenen Kulturen und Nationen, sie erzählt von der 15-jährigen österreichischen Prinzessin Marie Antoinette, die anlässlich ihrer Verlobung mit dem französischen Kronprinzen vor dem Grenzübertritt auf einer Rheininsel alle ihre Kleider ablegen musste, als Zeichen ihrer neuen Identität . "La robe" erzählt von Hochzeit, erstem selbstverdientem Geld, von märchenhaften Wochen in der Wüste Tunesiens, sie erinnert mit einer elsässischen Trachtenschürze an Goethes Liebe, Friederike Brion, sie ist das Feiertagskleid einer geliebten Großmutter, der Kittelschurz einer Schwarzwälderin.
Es waren zur Hälfte deutsche, zur anderen Hälfte französische Frauen, die das Werk gestaltet haben – oft mit Geschichten, die durch das deutsch-französische Verhältnis in unterschiedlichen Epochen geprägt sind. Nun steht "la robe" im Erker des Bonner Museums, der dem Thema "Europa" gewidmet ist, ist sie doch eine Dame, deren Horizont über das Nationale hinausgeht, so wie es bei SI der Fall ist, der 1920 gegründet wurde und sich nun seit fast 100 Jahren Gleichberechtigung, Förderung und Bildung von Frauen verschrieben hat.
AutorIn: Susanne Kerkovius